Leaky Gut - Der löchrige Darm?

Viel ist zu der Darm-Barriere-Störung (genannt ‚Leaky Gut‘) geschrieben worden. Oft kam der Vergleich mit einem löchrigen Darm, der sehr bildhaft im Gedächtnis vieler Patienten blieb. Wie schließt man Löcher im Darm? Oder ist nicht eher die Frage berechtig, ob da überhaupt Löcher im Darm sind?

Genau da liegt die Lösung. Wie die medizinische Wissenschaft schreibt, handelt es sich um eine Barriere Störung, eine Fehlfunktion der „Tight Junction“, den Transportschleusen der Darmschleimhaut. Es geht also um die Regulation des Stofftransportes zwischen Darm und Blut, die Kontrolle was durchgelassen wird und zu welchem Zeitpunkt der Stoffaustausch stattfindet.

Dafür sind die Tight Junction zuständig. Das sind Strukturen zwischen den Darmzellen, die man früher für undurchdringlich (tight = dicht) hielt. Heute weiß man, dass sie aus verschiedenen Eiweißen bestehen, die wie Tore in einen Tunnel oder Kanal wirken können, und in unterschiedlichem Maße geöffnet bzw. geschlossen werden. Gesteuert werden diese Tore durch Signale aus der umgebenden Darmschleimhautzelle. Wenn die Darmschleimhautzelle nicht optimal arbeiten kann, kommt es dabei auch zu Fehlsteuerungen der Tight Junction und damit zu Leaky Gut. 

Wie können wir das Leaky Gut behandeln?

Zur Behandlung gibt es drei Ansätze:

1. Verbesserung der Verdauungsleistung und Verminderung von toxischen Belastungen z.B. Bitterstoffe und Absorber, wie Huminsäure oder Kaffeekohle.

2. Einsatz von Probiotika vor allem Laktobazillen und eine Mikrobiologische Therapie mit Enterococcus faecalis

3. Ein Enzymtherapie mit Bromelain, Papain und Lysozym

Enzymtherapie der neue Ansatz

Erst in letzter Zeit konnten die lange beobachteten Effekte von Bromelain auch wissenschaftlich bewiesen werden. Bromelain unterstützt die Verdauung und fördert die Aufnahme der Nährstoffe. Es wirkt aber auch von Innen und synchronisiert so die Darm- und Gefäßdurchlässigkeit, was einen reibungslosen Transport der Nährstoffe fördert. Zudem wird die Sauerstoffversorgung der Darmzellen gefördert, ein wichtiger Aspekt für die Epithelgesundheit. Indirekt wirkt sich diese Zellgesundheit auch auf die Zusammensetzung der Darmbakterien aus und vor allem die sog. Fäulnisbildner, die besonders im Verdacht stehen bei der Entstehung des Leaky Gut mitzuwirken, werden reduziert. Diese Faktoren bewirken eine Regenration des Darmschleimes in pH-Wert, Viskosität und Struktur, was die Zellen und die Transportregulation positiv beeinflusst.

Vom Papain weiß man durch Studien, dass Sauerstoffradikale gesenkt werden und somit ein Zellschutz für die Darmzellen entsteht.  Gleichzeitig bewirkt Papain einen starken lokalen entzündungshemmenden Effekt. In einem gestressten Darm werden die kleinen Verzweigungen (Villi) im Darm immer flacher. Messungen zeigten nach Papaingabe eine deutlich erholte Darmschleimhautstruktur.

Insgesamt kann man sagen, dass zur einer erfolgreichen Therapie eines gesicherten Leaky Gut durch eine Darmuntersuchung (z.B. Entzündungsmarker, Immunbotenstoffe (Cytokine) im Stuhl und den Leaky Gut Markern Zonulin und a-1-Antitrypsin) eine Behandlung mit einer Enzymkombination aus Bromelain und Papain sowie Lysozym dazugehört.

In dem Video-Beitrag werden die Aspekte noch mal intensiver beleuchtet – jetzt anschauen!