Krebs - eine Kampfansage

Die Diagnose "Krebs" ist für den Betroffenen ein das Leben verändernder Schicksalsschlag

Man wird plötzlich und unerwartet aus einem geregelten Lebenslauf quasi in eine andere Welt versetzt, geprägt von Unsicherheit, Sorge und Angst. Negativ wirken oft ungefilterte Informationen aus dem Internet, traurige Beispiele aus dem Bekanntenkreis und die gefühlte Hilflosigkeit gegenüber einem technisch orientierten, menschlich oftmals anonymisierten Medizinapparat.
Trotz dieser, für uns verständlich schweren Situation heißt es, niemals aufgeben.
Die Chancen für eine optimale Therapie sind heute besser als je zuvor in der Medizingeschichte. Dank globaler Forschung und modernstem Informationstransfer gelingt es immer besser, den Krebs anzugreifen, zu stoppen und oftmals ganz zu besiegen. Erkrankungen, die noch vor 20 Jahren als unheilbar galten, können heute teilweise geheilt oder zumindest über viele Jahre mit einer hohen Lebensqualität für den Betroffenen versorgt werden.

Was sollten Sie als Krebs-Patient machen?

Im Laufe meines Berufslebens habe ich einige tausend Krebspatienten therapiert und beraten. Am erfolgversprechendsten ist eine dreiteilige Therapie:
1. Onkologische schulmedizinische Therapie
2. Psychologische Begleitung
3. Immunaufbau, Beseitigung der schulmedizinischen Kollateralschäden

Zu 1) Schulmedizin ja - ohne Wenn und Aber! Akzeptieren Sie bitte die absolute Notwendigkeit der onkologischen Behandlung mit schneller Zerstörung der Krebszellen durch OP, Chemo, Bestrahlung und der Reduktion ihrer Aktivität durch Antikörper und Antihormone. Hierbei wurden in den letzten Jahrzehnten extreme Fortschritte in der Individualisierung der Dosis und der Stärke der Wirksamkeit bei gleichzeitiger Minimierung der Nebenwirkungen gemacht. Folge ist weltweit eine deutliche Verbesserung der Überlebensraten bei Krebs und der Lebensqualität während und nach der Behandlung.

Zu 2) Psychoonkologische Begleitung - aus den Erkenntnissen der Neuropsycho-Immunologie wissen wir, dass Menschen mit einer stabilen, positiv denkenden Psyche schwere Erkrankungen besser und länger überleben. Deshalb ist es ganz wichtig, egal ob Mann oder Frau, in dieser Notsituation professionelle Hilfe von einem Psychoonkologen anzunehmen. Auch das soziale Umfeld und Bewegung sind wichtige Bausteine für die psychische Stabilität. Lebenspartner und Familie sind im Notfall die wichtigsten emotionalen Stützen. Reden Sie offen mit Ihrer Familie und engen Vertrauten über Ihre Situation, Ihre Befürchtungen und Ängste. Die positiven Effekte von Bewegung (z.B. Onko Walking) sind erwiesen, eine höhere Lebensqualität und Lebenserwartung können erreicht werden.

Zu 3) Komplementärer Immunaufbau. OP, Chemo, Bestrahlung greifen intensiv in den zellulären/ körpereigenen Stoffwechsel ein.Teilweise drastische Blutbild-/lmmunsystem-Veränderungen können die Folge sein. Auch wenn der Vergleich hinkt, so treibt man den "Teufel mit dem Belzebub" aus, das heißt, die Kollateralschäden der notwendigen Schulmedizin sind zum Teil erheblich. So zerstört die Chemotherapie Teile der Mikrobiota (Darm/lmmunfloral),  was wiederum das Immunsystem schwächt, genau zu dem Zeitpunkt, zu dem es der Krebspatient am dringendsten braucht. Auch andere Regelkreise des Körpers, wie die Säure-Base- Balance, der Enzymspiegel in der Blutbahn, die gesamte zelluläre Versorgung mit Mikronährstoffen, werden durch OP, Chemo, Bestrahlung zum Teil erheblich belastet.
Hier können Sie als Krebspatient einen enormen Beitrag leisten, nach der notwendigen Schulmedizin die Kollateralschäden geringer zu halten, schneller wiederaufzubauen und einen, insgesamt gesehen, besseren Heilungsverlauf zu haben.

Wie sieht ein Immunaufbau bei einem Krebspatienten aus?

Dies sind an dieser Stelle nur einige grundSätzliche Ideen des Immunaufbaus bei Krebspatienten. Individuelle, auf Ihren persönlichen Krankheitsverlauf ausgerichtete Therapiepläne, sollten immer in zusätzlicher Absprache mit einem erfahrenen Therapeuten erstellt werden.

a) Stabilisierung der Mikrobiota (Darmflora). Lassen Sie nach OP, Chemo, Bestrahlung eine Stuhlanalyse machen und führen Sie gegebenenfalls eine Sanierung Ihrer Darmflora mit Hilfe mikrobiologischer Therapie durch.

b)Enzyme und Aminosäuren Keine Zelle und kein Stoffwechsel funktionieren ohne Aminosäuren und Enzyme. Proteolytische Enzyme können dem Körper helfen, Krebszellen zu erkennen und zu zerstören. Erfahrungsgemäß kann, gerade bei Älteren oder hohen immunologischen Belastungen, eine tägliche Zufuhr von Enzymen einen großen Vorteil für den Patienten darstellen. Deshalb empfehlen wir für Krebspatienten zur immunologischen Unterstützung eine Enzymkombination, die speziell auf Krebserkrankungen ausgerichtet ist, zum Beispiel innovazym CA®.

c) Mikronährstoffe für Krebspatienten. Eine gezielte, tägliche Zufuhr von Mikronährstoffen, besonders von Zink,Selen und Magnesium erscheint nach heutiger Studien lage wichtig und wertvoll. Eine Sonderstellung hat hier das Vitamin D3, der Vitamin D Spiegel (gut im Blutbild messbar) korreliert eng mit der Aktivität des Immunsystems. Messen Sie Ihren Vitamin D-Spiegel im Blut und substituieren Sie gegebenenfalls, wie innova Mulsin® Vitamin D3.

Zusammenfassung:

Schulmedizin bei Krebs ist alternativlos! Eine psychoonkologische Betreuung ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein wichtiger und notwendiger Baustein, den Gesamtverlauf der Krebsbehandlung mit zu gestalten. Onko Walking ist sehr wichtig – wie ein Krebsmedikament. Suchen Sie den Kontakt zu einer Onko Walking Gruppe und bewegen Sie sich. Substituieren Sie Enzyme und Mikronährstoffe, um Ihr Immunsystem im Kampf gegen den Krebs zu unterstützen.

Unter: www.enzymforschungsgesellschaft.de finden Sie einen Therapieplan, der Ihnen als Besprechungsgrundlage mit Ihrem Therapeuten dienen kann.

Bericht: Dr. med. Hellmut Münch, Niedergelassener Arzt im Chiemgau, Leiter der Enzymforschungsgesellschaft, Referent und Buchautor. Infos: www.dr-h-muench.de

Enzyme

Ein wichtiger Bestandteil der biologischen Krebsmedizin ist die Behandlung mit Enzymen. Sie werden auf dreifache Weise wirksam und können daher in jeder Phase der Erkrankung zur ergänzenden Behandlung hilfreich sein.

1. Wirkungen an der Krebszelle

Tumorzellen können sich mit einer Hülle aus Eiweiß (Fibrine) tarnen. Dadurch werden sie für die Abwehrzellen schlecht erkennbar. Durch eiweißspaltende Enzyme kann diese Hülle aufgelöst werden. 

Das ist wichtig, denn:
Alle Zellen tragen auf ihrer Oberfläche Erkennungsmerkmale, sogenannte Antigene. Fremde Zellen, beispielsweise Bakterien oder Viren, aber auch Krebszellen, verraten sich durch andere Antigene. An den unterschiedlichen Antigenen kann das Abwehrsystem zwischen körpereigenen und körperfremden Zellen unterscheiden. Vergleichen ließe sich das mit den Nummernschildern an Autos. Krebszellen tragen, um beim Vergleich zu bleiben, oftmals getarnte Nummernschilder. Durch Enzyme werden die Antigene freigelegt. Die Tumorzelle kann er-kannt und von Abwehrzellen angegriffen werden.Bei jeder Geschwulst besteht auch die Gefahr, dass sich vor oder während der Operation einzelne Zellen ablösen und an anderen Stellen des Körpers festsetzen. Sie können zu bedrohlichen Metastasen her-anwuchern. Enzyme mindern die Haftfähigkeit von abgelösten Tumorzellen, und sie machen das Blut dünnflüssiger. Im schneller fließenden Blut finden abgelöste Tumorzellen weniger Gelegenheit, sich irgendwo anzuheften und anzuwachsen. Sie werden abgebaut oder ausgeschieden. Enzyme wirken dadurch der Entstehung von Tochtergeschwülsten entgegen.

2. Wirkungen auf das Immunsystem

Bei der Abwehr von Krebszellen können sich Immunkomplexe bilden, auch blocking factors genannt. Immunkomplexe entstehen häufig bei der Krebsabwehr. Tumorzellen können ihre Antigene abstoßen oder – nach Auflösung von Tumorzellen – bleiben die Antigene oder Bruchstücke davon erhal-ten. Sie werden von speziellen Abwehrzellen, den Antikörpern, trotzdem als „Feind“ markiert. Antigene und Antikörper heften sich aneinander. Es entstehen Knäuel, die das Abwehrsystem irritieren und auf falsche Fährten führen. Solche Immunkomplexe können von Enzymen aufgelöst werden. Die Aktivität der Fresszellen und Killerzellen kann sich wieder gegen die Tumorzellen richten. Bei der Auflösung von Tumorzellen entstehen verschiedene Abfallprodukte. Dieser „Zellmüll“ behindert ebenfalls die Abwehrleistung. Er kann durch die eiweißspaltenden Enzyme beseitigt werden.

Enzyme fördern auch die Ausschüttung von Zytokinen, von Botenstoffen wie Interleukin und Tumornekrosefaktor (TNF). Durch die Zytokine wird das Immunsystem in erhöhte Aktivität versetzt.

3. Minderung von Nebenwirkungen

Enzyme haben weitere gute Eigenschaften. Sie können Entzündungen hemmen und Gewebeschwellungen beseitigen. Solche quälenden Erscheinungen treten oft als Nebenwirkung aggressiver Therapien oder als Folge der Operation auf. Durch Enzyme können diese Nebenwirkungen klinischer Therapien deutlich gemindert oder verhindert werden. 

In mehreren Studien konnte belegt werden, dass Enzympräparate besonders die Nebenwirkungen einer Chemotherapie abmildern und dass sie zu einer besseren Lebensqualität beitragen und langfristig die Heilungschancen erhöhen. Bei der Behandlung von Myelomen (Knochenmarkkrebs, Plasmozytom) ergab eine Kombination von Chemotherapie mit Enzymen eine fast doppelt so gute Wirksamkeit wie eine alleinige Chemotherapie (Sakalova A, Boch PR / Cancer Chemother Pharmacol 2001). Auch die natürliche Darmflora wird durch Enzyme günstig beeinflusst, Durchfälle oder Erbrechen können gemildert werden.

Welche Enzyme?

Enzyme werden in vielfältiger Form vom Körper genutzt. An fast allen Stoffwechselvorgängen sind sie beteiligt. Ohne Enzyme würde z. B. die Verdauung nicht funktionieren, denn sie spalten Fette, Kohlenhydrate oder Eiweiße.

 Therapeutisch werden sie auch zum Auflösen von Blutgerinnseln genutzt. Der Körper stellt sich die Enzyme zum Teil selbst her oder nimmt sie mit der Nahrung auf. 

In der adjuvanten (unterstützenden) Krebstherapie werden vor allem proteolytische, also eiweißspaltende Enzyme eingesetzt. Es sind vornehmlich Bromelain aus der Ananas, Papain aus der Papaya, sowie Trypsin und Chymotrypsin aus Bauchspeicheldrüsen von Tieren. Die Präparate enthalten diese Enzyme in hochgereinigter Form. Es gibt sie als Mono- oder als Kombinationspräparat.

Anwendung der Enzyme

Minderung von Nebenwirkungen: Anwendung während einer Chemo- oder Strahlentherapie in erhöhter Dosierung, ratsam zusammen mit Radikalenfängern (Beta-Karotin, Vitamin C und E, Selen) sowie Mistel oder Organpräparaten.

Immun-Modulation: Langfristige Anwendung nach der Erstbehandlung (Operation) in normaler Dosie-rung (laut Beipackzettel), meist als Ergänzung und Unterstützung anderer Therapien zur Abwehrstärkung – z. B. mit Mistel, Thymus, Peptiden, Vitaminen oder anderen Maßnahmen.

Behandlung von Begleiterkrankungen: Nach Operationen können Lymphödeme auftreten. Bei Patienten, deren Abwehrkräfte geschwächt sind, kann es zu Infektionen mit Herpes zoster kommen. Eine hochdosierte Enzym-Behandlung kann hilfreich sein. Bei Ödemen sollen sie zusammen mit Selen und einer Lymphdrainage angewandt werden. 

Dauer der Anwendung und Dosierung richten sich nach Art und Stadium der Erkrankung.Enzyme 7 Tage vor Operation absetzen. Ab 7 Tage nach Operation eingenommen, können Wundheilungsstörungen, Bluterguss- und Ödembildung deutlich vermindert werden.
Nach einigen Wochen kann dann zu einer Dauertherapie übergegangen werden. Die tägliche Dosis wird auf das Normalmaß reduziert (siehe Beipackzettel oder Angaben des Therapeuten). 

Diese Dauertherapie wird auch bei fortgeschrittenen, metastasierten Tumorleiden angeraten. Liegen nach etwa einem Jahr keine Anzeichen mehr für ein Fortschreiten der Erkrankung vor – wenn alle Nachuntersuchungen keine krankhaften Befunde ergeben haben – kann zu einer Intervall-Therapie übergegangen werden. Sie besteht in einer periodischen Stimulierung des Immunsystems: Eine Woche lang Einnahme des Präparats in Normaldosis, drei Wochen Pause, eine Woche Einnahme, Pause usw. 

In den ersten Tagen der Enzymbehandlung sollten Enzyme in einer etwas höheren Dosierung als angegeben eingenommen werden, um eventuell vorliegende Hemmnisse bei der Resorption zu beseitigen. Die Einnahme soll mit reichlich Wasser auf leeren Magen zwischen den Mahlzeiten erfolgen. Die Dragees oder Tabletten dürfen nicht zerkaut wer-den. Sie müssen dünndarmlöslich sein.

Nebenwirkungen

Durch die Einnahme kann es zu Veränderungen am Stuhl kommen, etwa von Farbe, Geruch oder Konsistenz. Das hat keine gesundheitliche Bedeutung. Nach dem Absetzen der Behandlung normalisiert sich der Stuhl wieder. Die leicht abführende Wirkung der Enzyme ist in vielen Fällen sogar erwünscht. 

Die Geruchsveränderung des Stuhls kann vor allem bei der Therapie mit erhöhten Dosen auftreten. Um die individuell resorbierbare Dosis zu ermitteln, empfiehlt sich folgendes Vorgehen: Man beginnt die Einnahme mit der Normaldosis und steigert diese von Tag zu Tag, bis die Geruchsveränderung auftritt. Da liegt dann die individuelle Höchstdosis für die Behandlung (siehe Anwendung).

Wenn aus anderen Gründen blutverdünnende Präparate eingenommen werden müssen (Marcumar®, Aspirin® o.a.), sollen Enzyme nicht oder nur in Absprache mit dem Therapeuten genommen werden. 

Enzympräparate gibt es als dünndarmlösliche Dragees.Präparatebeispiele: Enzym-Wied® N, Wobe-Mucos®, KaRazym®, Bromelain POS®, Regazym® Plus, Phlogenzym mono®, Proteozym, Repairzym Ortho4Health, Innovazym, Equinovo.

Kosten: Enzympräparate sind nicht verschreibungs-pflichtig und somit von der Kostenübernahme der gesetzlichen Krankenversicherungen ausgenommen. Bei einer Intensivbehandlung können je nach Präparat pro ¼ Jahr Kosten zwischen € 280,- und € 900,- entstehen.

Hinweis: Enzyme wirken vornehmlich als Wirkungsverstärker anderer Therapien. Deshalb sollte ihre Anwendung in der adjuvanten Krebsbehandlung mit weiteren Mitteln zur Abwehrstärkung verbunden werden. Die Wirksamkeit von Immuntherapeutika wie Mistel-, Thymus- oder Peptidpräparaten wird dadurch erhöht.

Autor: Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V.
Voßstr. 3, 69115 Heidelberg, 06221-138020